Peter Stevens ist Schreiner, Komponist und Eurythmist. Sein Interesse gilt der mikrotonalen Musik und den Schlesinger-Skalen, für welche er neue Leiern baut. Die Vielfalt der Töne (mindestens 64 Töne in einer Oktave) in diesen Skalen verlangt auch ein neues, gemeinschaftliches Musizieren.
Wo steht die musikalische Entwicklung heute?
Moderne Musik strebt an, Geräuschen, Klängen, dem Einzelton und der Stille eine Terzqualität zu geben: Alles bekommt Innigkeit und etwas vom beweglich-sozialen Wesen der Terz. ‹Fixierte› Töne werden mikrotonal variiert, wodurch Fremdes und Verfremdendes sich verbinden und vertraut erscheinen.
Warum entstand der Impuls, wieder Leiern zu bauen?
Edmund Pracht und W. Lothar Gärtner suchten ein Instrument, das eine neue Empfindung der Musik und des Einzeltons geben könnte. Ein Leierton ist individueller als andere Töne und zugleich lebt er sich in eine Gemeinschaft mit anderen Tönen besser ein, ohne seine Eigenqualität zu verlieren. Die verschiedenen Schichten eines Tones – wie sie ätherisch und geistig bei den Eurythmisten in Gestalt, Schleier und Umkreis unterschiedlich leben – werden differenzierter und stärker erlebbar.
Was ermöglichen die neuen Instrumente?
Durch die Leier, wie bei vielen anderen ‹anthroposophischen› Instrumenten, kann der Zuhörer die Schwelle zwischen Innen und Außen, Sein und Dasein, Ungeborensein und Leben, Ich und Gemeinschaft als musikalisches Erlebnis überbrücken. Ein Musiker, der diese Eigenschaften in einem Instrument für sein Schaffen sucht, wird beglückt sein, sie in der Leier zu finden. Die Spielweise, die dadurch neu entsteht, wirkt zurück auf das Musizieren auf allen Instrumenten.
Kontakt zu Peter (früher Bevis) Stevens: stevens@eurythmy.co.nz