Das Erste Goetheanum als Bild der Anthroposophie

Der erste Goetheanumbau vereinigte als Gesamtkunstwerk alle Künste und vermittelte einen Eindruck der geistigen Wirklichkeit, wie sie in der Anthroposophie damals zum Ausdruck kam.


Was das Auge sah und das Ohr hörte, stammte aus der gleichen geistigen Quelle und diente als ein «Organ für die Sprache der Götter». Die Gestaltung des Raumes in der Architektur, die plastische Gestaltung der Wände, Säulen und Architrave, die transparente Lasurmalerei der Kuppeln und die geschliffenen farbigen Fenster wie auch die zur Bauzeit entwickelte Eurythmie und die Sprachgestaltung sollten die sinnliche Wahrnehmung bis an die Grenze der übersinnlichen Wirklichkeit führen.

Dieses künstlerische Wunderwerk verbrannte in der Silvesternacht 1922/23 durch Brandstiftung. Damit ging die Möglichkeit, Anthroposophie durch Kunst zu erleben, erst einmal verloren. In der Kunstintensivwoche wollen wir uns künstlerisch schaffend jener Formensprache und ihrem Inhalt durch alle Künste nähern. Dabei wird sich zeigen, dass das Nachschaffen und Nachempfinden eine ungeahnte und unerschöpfliche Quelle bilden, seine Inhalte innerlich lebendig werden zu lassen.

Der Schwerpunkt der Intensivwoche liegt deshalb auf den Arbeitsgruppen, welche sowohl vormittags als auch nachmittags stattfinden und je einer anderen Kunstform gewidmet sind. Ergänzend werden morgens die einzelnen Kunstformen im Hinblick auf ihre Gestaltung im Ersten Goetheanum dargestellt. Am Abend gibt es vertiefende inhaltliche Betrachtungen zu den Stadien der planetarischen Entwicklung der Erde und der Kulturepochen, die den Formen der künstlerischen Gestaltung des ersten Goetheanumbaus zugrunde liegen.

Im Sommer 2024 werden wir uns in einer weiteren Intensivwoche der Metamorphose des Ersten Goetheanum in das Zweite widmen, sodass diese beiden Veranstaltungen eine Gesamtheit bilden können. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam diesem unvergleichlichen Kunstwerk künstlerisch schaffend begegnen zu können.


Kunstintensivwoche vom 21. bis 28. Juli 2023.

Foto Redaktion

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