Waldorfschulen verstärken ihre Schutzkonzepte zur Prävention von Gewalt und Missbrauch.
Mit dem Schutzkonzept ist ein erster Schritt getan in dem begleiteten Entwicklungsprozess, der die Transparenz und Öffnung der Schulen sowie die Qualität der Arbeit und die Beteiligung der betroffenen Gruppen voranbringe, so Eva Wörner vom Vorstand im Bund der Freien Waldorfschulen. Mitte Dezember nahmen Vertreterinnen vom Bund der Freien Waldorfschulen an den Werkstattgesprächen der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs teil. Bei diesem Treffen standen die Schulen in freier Trägerschaft im Fokus. Dabei zeigte sich an einem konkreten Beispiel, dass Institutionen sich unbedingt bei Interventionen und in der Aufarbeitung von externen Fachkräften unterstützen lassen sollten. Unabdingbar sei außerdem eine transparente Kommunikation mit der Schulgemeinschaft. Die Unabhängige Kommission äußerte, dass für freie Schulen «eine gewisse Selbstgenügsamkeit und Abschottung nach außen» und «gleichzeitig die enge Bindung von Lehrerinnen und Lehrern zu Schülerinnen und Schülern, die starke Einbindung der Elternschaft in die Schulgemeinschaft sowie die Förderung charismatischer Lehrerpersönlichkeiten Risikofaktoren für Übergriffe sein können». Der Bund der Freien Waldorfschulen hat bereits ein Schutzkonzept, das für alle Schulen verpflichtend ist. Eva Wörner, die als Vorständin für dieses Thema zuständig ist, betont jedoch, dass dies nur der Anfang sei. Auch der Frage der Aufarbeitung wolle man sich verstärkt widmen.
Mehr Waldorfschule Foto Charlotte Fischer