Das Böse findet sich auf den Philippinen auf Schritt und Tritt. Doch ist der Umgang damit spielerisch.
Erweist man den verschiedenen Geistern nicht jederzeit an jeder Stelle die Ehre, dann kann einem so manches passieren. Gehe ich in den Busch zum Urinieren, dann sage ich «Tabi tabi po» und warne damit die unsichtbaren Geister auf dem Erdboden vor dem warmen Segen. Sollte ich das vergessen, nun, dann könnte es schon sein, dass es einen an der einen oder anderen Stelle zwickt und zwackt. Es gibt Enkanto, Feen. Dwende. Kapre. Im Meer das Ukoy, ein kleines muskuläres Ding, das einem das Bein lang ziehen kann. Wenn nichts mehr hilft, dann gibt es immer das Santo Nino, das Christuskind. Mein Schwiegervater wurde während seines Studiums taub. Als er zum Santo Nino in seiner Heimatkirche betete, da gingen ihm während Minuten die Ohren wieder auf. Die dunklen Wesen gehören zum Leben und müssen darum ebenso geehrt werden, aber man kann mit ihnen verhandeln.
Titelbild Wald in Sariaya, Quezon, Philippinen. Foto: Caleb Lumingkit