Ein Refektorium am Goetheanum

Es könnte für Tagungsgäste am Goetheanum ein stimmungsvoller Ausklang am Abend werden. In den Metallwerken in Dornach entsteht als Crowdfunding-Projekt ein neues Café, eine Kantine, ein Kulturort.


Ähnlich wie das Goetheanum in die Welt ausstrahlt, tat es auch der Industriestandort der Metallwerke. Hier wurden für die Schlagzeugbecken der Firma Paiste, die weltweit von Bands und Orchestern verwendet werden, die Legierungen und Rohlinge hergestellt. Das Werk schließt nun in drei Jahren. Der Standort wird verlegt.

Das Areal wurde von Hiag Immobilien gekauft, um ein gemischt genutztes, städtisch geprägtes Quartier unter dem Namen ‹Wydeneck› mit einem Uferpark entlang der Birs und eigenem neuem S-Bahn-Anschluss zu entwickeln. Für Dornach und für das Goetheanum bedeutet das eine enorme Aufwertung und Ergänzung. Die Entwicklungsspanne gibt Spielraum für Zwischennutzungen mit einer Mindestdauer von zehn Jahren. Die ‹WydeKantine› ist eine davon. Sie wird das Kulturzentrum des neuen Quartiers. Das in den 1920er-Jahren erbaute Gebäude nannten die Metallwerke ursprünglich Refektorium. Ein eigenartiger Begriff für eine Kantine. Wahrscheinlich verwendeten die Verantwortlichen diese klösterliche Bezeichnung wegen der Bedeutung des Wortes: Ort der Erquickung, Ort der Wiederherstellung.

Jetzt soll das ehemalige Refektorium genau das wieder werden: ein Ort der Erquickung durch Musik, Theater, Literatur, Tanz und Kunst. Interessant: Das Holz der kürzlich am Goetheanum gefällten Douglasienbäume wandert für Tischplatten und Bänke in die Kantine. So ist das Goetheanum vor den Gästen schon mal dort. Das Projekt sucht noch weitere Unterstützung.


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