In der Woche vor Ostern gibt es am Goetheanum den Bogen der 19 ursprünglich von Rudolf Steiner gehaltenen esoterischen Stunden, der ‹Klassenstunden›. Wie die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft sich heute verwirklichen kann und welche Aufgaben sie ergreifen sollte, bildet das Thema der Hochschultagung.
Nach unautorisierten Drucken veröffentlichte 1992 die Nachlassverwaltung mit dem Rudolf-Steiner-Verlag und der Hochschulleitung die Texte dieser Klassenstunden und gab 2021 hierzu GA 270 innerhalb der Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe heraus. Wie sollte man persönlich mit den Texten arbeiten und wie sollten sich Gruppen für die gemeinsame Hochschularbeit heute bilden? Diese Fragen sind, so Christiane Haid und Claus-Peter Röh für die Goetheanum-Leitung, für die Zukunft der Hochschule wichtig zu beantworten. Sie erhoffen sich, dass der Umgang mit Rudolf Steiners Meditationsstunden so verwandelt, dass es besser gelingt, den ‹anthroposophischen Kulturimpuls› voranzutreiben. Inneres und äußeres Leben zu verbinden, bedeutet institutionell, die Arbeit in der Hochschule mit den Sektionsfeldern und der Anthroposophischen Gesellschaft zusammenzubringen. So werde, betonen Haid und Röh, die Freie Hochschule als Seele der Anthroposophischen Gesellschaft wirksam.
Die Klassenstunden werden auch in englischer Sprache gehalten. Beim Podium kommen die Sprachen zusammen und es wird übersetzt.
Bild Sofia Lismont