Vom 11. bis 13. Februar fand ein Jahrestreffen von Studierenden sowie Mentoren und Mentorinnen der berufsbegleitenden Ausbildung für goetheanistische Naturwissenschaft statt.
25 Menschen trafen sich online in vier je dreistündigen Teamsitzungen, um Berichte von insgesamt sieben Forschungsprojekten zu besprechen. Im Mittelpunkt standen Arbeiten zu Heilpflanzen: Neue Forschungsergebnisse zu Baldrian-, Pfennigkraut-, Odermennig- und Beifuß-Arten (Artemisia), aber auch zur Landschaft wurden vorgestellt. Erstaunlich war für mich, wie sich immer mehr eine Dichte, Nähe und Betroffenheit zwischen den Vortragenden und den Zuhörenden entwickelte. Beeindruckend war für viele Teilnehmende der Abschlussbericht von Laura Liska über ihr Projekt ‹Falling Leaves – Untersuchungen zum Jahreslauf, zur Alterung und zu Goethes Farbtheorie›. Neben dem ästhetischen Genuss an dem von ihr aufgezeigten Farbwandel der Laubblätter im Jahreslauf war eine Überraschung, im Vorfrühling ähnliche Farbenabfolgen zu bemerken wie im Herbst. Die grünen Sommerblätter sind umrahmt von gelb-orangenen und roten Farbtönen!
Begleitet wurden die Projektberichte von einer Text- und Gesprächsarbeit an vorbereiteten Erfahrungsberichten einiger Teilnehmender zum Thema ‹Umkehrung des Willens in der Pflanzen- bzw. Naturbetrachtung›. Für die weitere Arbeit ist geplant, die Online-Text- und Gesprächsarbeit zur goetheanistischen Phänomenologie fortzusetzen und verstärkt auf Treffen kleinerer Regionalgruppen vor Ort zu gehen. Für Februar 2023 ist das nächste Ausbildungstreffen im Glashaus am Goetheanum geplant. Projekte können nach Absprache jederzeit zwischendrin begonnen werden (Auskunft Koordinationskreis Anthrobotanik).
Die berufsbegleitende Ausbildung in goetheanistisch-anthroposophischer Naturwissenschaft richtet sich an naturwissenschaftlich vorgebildete Menschen mit Berufserfahrung, die eine Vertiefung durch Goetheanismus und Anthroposophie suchen. Kernstück der Ausbildung ist die Arbeit an einem selbst gewählten naturwissenschaftlichen Forschungsprojekt. Diese geht in der Regel über mind. drei Jahre und wird von zwei erfahrenen Mentoren, die sich über Jahre mit goetheanistischen Fragestellungen beschäftigt haben, begleitet. Eine Bewerbung ist jederzeit möglich (s.a. Anthrobotanik). Die abgeschlossenen und zurzeit bearbeiteten Projekte finden sich auf der Website.
Bild Fenchel-Kräuter; Foto: Sofia Lismont