Qualität für Mensch, Erde und Kosmos

Im Rundbrief der Sektion schreibt Jasmin Peschke über das Thema der kommenden Jahrestagung der Sektion für Landwirtschaft: die Qualität.


Qualität sei ein Anliegen der biodynamischen Bewegung seit ihrem Ursprung. ‹Doch was macht sie aus?›, fragt Jasmin Peschke. Die biodynamische Qualität dient nicht nur uns Menschen und unserer Entwicklung, sondern auch der Erde und allen Lebewesen und sie berücksichtigt kosmische Aspekte. Die Qualität beginnt beim Samen und bildet sich in den Wachstumsbedingungen, vom Boden bis zur menschlichen Pflege. Für Konsumenten und Konsumentinnen zählt als Qualität, wie ein Produkt seinen Zweck erfüllt, die Ernährung. Dazu gehört der Geschmack, dazu gehört, ob es die persönliche Kreativität, die persönliche Entwicklung fördert. Zu dem aktuell erfahrbaren Zustand des Nahrungsmittels gehören so gleichermaßen Vergangenheit als Prozess des Anbaus und Zukunft als seine Bestimmung. Qualität ist somit eine Sache der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Die Erzeugung von guten Erntemengen, die Quantität, widerspricht nicht der Qualität – Aufgabe ist es, die Qualität in der Quantität zu steigern. Dabei spielen die Präparate eine Rolle, weil sie die Auseinandersetzung der Pflanze und des Bodenlebens mit den klimatischen und kosmischen Kräften unterstützen.

Vier Ebenen der Qualität gilt es ins Auge zu fassen: Stoffliche Analysen zeigen die physische Qualität der Nahrung, zum Beispiel die Abwesenheit von Schadstoffen. Die lebendige Qualität, die Vitalität, zeigt sich, indem die Nahrung die Lebenskräfte anregt. Es geht um die Frage, ob man sich nach dem Essen angeregt oder geschwächt fühlt. Die Genussqualität spielt sich in der seelischen Anregung durch Schönheit und Aroma des Produktes ab. Die Qualität der Identität zeigt sich im individuellen Charakter und ist eine feinere Erfahrung an der Grenze zum Übersinnlichen. Hier kommt auch die Fähigkeit, Qualität wahrzunehmen, ins Spiel. Jasmin Peschke endet ihren Artikel im Rundbrief mit der Feststellung, dass die gesamte Ernährungskultur als schöpferischer Akt eine Qualitätsfrage sei.


Zusammengefasst aus: Jasmin Peschke, Qualität für Mensch, Erde und Kosmos wahrnehmen, erleben/erfahren, entwickeln. Rundbrief 119, Sommer 2021, der Sektion für Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Jahrestagung vom 2. bis 5. Februar 2022.

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