Im Gespräch geschieht es im Streit. Man hat sich vorgenommen, sich einfühlsam und empathisch auf den oder die andere einzulassen, Argumente zu hören und sie verstehen zu wollen, doch im Gefecht ist es dann anders.
Wenn die Kritik brandet, greift man, so in die Enge getrieben, zu den alten vertrauten Werkzeugen, um die Kritik zu erwidern, die Retourkutsche zu starten oder die Vorwürfe nicht ernst zu nehmen und dem oder der anderen die Kompetenz abzusprechen. In der Hitze verblassen Vorsätze. Wenn man das alte Werkzeug aus der Hand legt, später, zu spät, sieht und bedauert man den Schaden, den die alte Persönlichkeit, der Doppelgänger des Selbst, angerichtet hat. Es sind die leeren Hände, die zum alten Werkzeug greifen lassen. Also früh das neue Werkzeug in die Hand nehmen, nutzen, dass man Empathie und Zuhören auch jenseits aller Konflikte üben und trainieren kann. Das ist die Stärke des Friedens: Während man den Krieg nur im Krieg üben kann, übt sich Frieden sowohl im Krieg als auch im Frieden.
Titelbild: Dadalan Real von unsplash