Elf Clowninnen und Clowns aus den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz mit Sozialisierung zudem in Costa Rica und Kanada tauschten sich am 25. August 2021 in einer Videokonferenz über ihre Arbeit aus. Dabei stand immer wieder ein Motiv im Zentrum: Menschlichkeit.
Seit Mai 2020 bildet sich in der Sektion für Redende und Musizierende Künste der Arbeitskreis Clown. Nach Aufrufen, sich zu melden, und der Vermittlung von Catherine Bryden kamen bisher rund 30 Kontakte zustande; nun war es an der Zeit, sich direkt auszutauschen.
Die Arbeitsfelder liegen in persönlichkeitsbildenden und Kreativität anregenden Kursen; sie wenden Clowning in medizinisch-therapeutischem Zusammenhang an, darunter in der Biografiearbeit. Und es gibt Theaterclowninnen, die vor Publikum aufführen. Die Voten bezogen sich immer wieder auf das Erschließen von ‹Menschlichkeit›, sowohl im allgemein-menschlichen Sinne als auch in Arbeitszusammenhängen wie Pädagogik, Altenheim und Traumatherapie. Clowning habe einen heilenden Effekt, ohne selbst eine spezifische Therapie zu sein.
Ein Wunsch an den Arbeitskreis ist spirituelle Vertiefung. Denn Clowning erweise sich als Schulungsweg. Die eigenen Schattenseiten lassen sich in liebevoller Weise erschließen; durch äußere Regeln hindurch wird der eigene Wesenskern erkennbar. Eine Clownin sprach davon, durch das Clowning eine Sprache zu lernen, die ihrem Wesen entspreche. Es gelte, das Leben zu akzeptieren und Lebensfreude zu praktizieren. Gegenüber einem spirituellen Entwicklungsweg, wie beispielsweise in ‹Wie erlangt man Erkenntnisse der höhen Welten?› von Rudolf Steiner beschrieben, fallen gemeinsame Haltungen auf, etwa Staunen, Hingabe und Ehrfurcht. Im Clowning seien geisteswissenschaftliche Inhalte qualitativ enthalten und unmittelbar erlebbar. Weitere Anliegen sind Forschung, Austausch zu spezifischen Themen des Clowning und das Zusammenspielen.
Ab Ende September wird die neue Zeitschrift ‹red nose› nach Bedarf erscheinen (als PDF). In der ersten Ausgabe stellen sich über 16 Clowninnen und Clowns kurz mit Foto und ihrem Weg zum Clowning vor. Clowninnen und Clowns sind weiterhin herzlich eingeladen, sich zu melden.
Kontakt sebastian.juengel@goetheanum.ch
Foto: Matthias Spalinger