Das historische Gewissen

Am 21. Juni 2021 spricht Peter Selg in der Reihe ‹Gesellschaft im Umbruch› mit dem polnischen Historiker Krzysztof Antończyk über die Frage des historischen Gewissens am Beispiel des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.


Antończyk ist Leiter des digitalen Archivs der Gedenkstätte und arbeitet seit 1994 an dem Ort, wohin von Juni 1940 bis Januar 1945 über 1,7 Millionen Menschen, in erster Linie Juden und Jüdinnen, aus mehr als 20 europäischen Ländern deportiert wurden und wo ca. 1,1 Millionen von ihnen starben. Über seine Arbeit berichtete er am 21. Februar 2009 im Englischen Saal des Goetheanum. Seinen Vortrag über den ‹Inneren Widerstand in Auschwitz› begann er damals mit den Worten: «Ich freue mich sehr, dass ich die Gelegenheit habe, Ihnen über einige der Menschen zu erzählen und dabei ihre Hoffnungen, Erfahrungen und ihre Lebenswege zu zeigen. Zu zeigen, auf welche Art und Weise sie versucht haben, ihr Leben und ihre Menschennatur zu retten.»1 Nun wird Krzysztof Antończyk im umgebauten Englischen Saal aus Polen zugeschaltet sein. Im Vordergrund stehen diesmal die Seminare der Medizinstudierenden der Universität Witten/Herdecke seit 2008 in Auschwitz-Birkenau und die Frage des Lernens am Zivilisationsbruch. Wie können Zukunftsimpulse angesichts der Erfahrungen der Niederungen gefasst werden? Wie ist die Lage an der Gedenkstätte heute, in der Zeit der langen Schließung durch die Pandemiemaßnahmen? Welche Möglichkeiten sieht Krzysztof Antończyk für die Zeit danach?


Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Sie wird eine Woche später auf english.goetheanum.tv als Video aufrufbar sein, und zwei Wochen später auf Deutsch auf goetheanum.tv.

Bild: Holocaust-Mahnmal in Berlin, August 2006. Foto: K. Weisser (CC-BY-SA-2.0-DE)

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Footnotes

  1. Zitat aus: Humanität in Auschwitz, in: Peter Selg, Michael und Christus. Studien zur Anthroposophie Rudolf Steiners. Arlesheim 2010, S. 322.

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