Urs von Glenck (vorne) spielt im ‹Faust II› den Kaiser – eine Figur, die dem Teufel misstraut, aber die Umstände treiben sie in dessen Fänge.
Mit teuflischer Hilfe wird ein Krieg gewonnen, bezahlt mit dem Pfand auf das Land. Daraus schlägt der Erzbischof (Torsten Blanke im Hintergrund) Kapital. Wieder wird ein Pakt unterzeichnet, doch diesmal ist es der Kaiser, der sich an die Kirche kettet. «Die Sünd’ ist groß und schwer, womit ich mich beladen», erkennt der Kaiser, und der Kirchenchef münzt daraus seinen Vorteil. Welch eine Parallele zum Pakt von Faust. Welch Parallele zu dem, was der Soziologe David Gerber in seinem Buch ‹5000 Jahre Schulden› schreibt: dass ‹Schulden› eine Erfindung des Teufels seien, weil sie den Zwang in die Beziehungen bringen und Zwinger als auch Bezwungener dem zustimmen.
Aufführungen Faust 1&2, Juli–August 2021, faust.jetzt
Foto: Wolfgang Held