Ausgabe 14-15 · 2. April 2021

In der Enge leben wir dem Sonntag entgegen, der uns, obwohl Karfreitag ist, noch unendlich fern erscheinen kann. Die Erneuerung des Lebens kann einem im Moment des Verlierens oder Leidens wie ein bloßer Traum erscheinen. Es wird einen Moment grau, ungewiss, weder tot noch lebendig in uns. Wir können den Schmerz betasten, ihm folgen, ihm widerstehen oder uns in ihn ergeben wollen. An Ostern feiern wir nicht für eine Tradition, wir erneuern die Erinnerung an die Tatsache von Ostern. Wir erinnern uns an die Tatsache des Lebens und daran, dass in einem individuellen Leben viele Mal Karfreitag, Ostersamstag und Ostersonntag sein kann. Ob Wunde oder Wunder unserer Existenz, entscheidet sich letztlich daran, wie wir aus unserer Ohnmacht auferstehen.

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