Interview mit Johannes Kronenberg (Jugendsektion) vom Organisationsteam der Tagung ‹Mit dem Klima atmen›.
Johannes Kronenberg Als wir letztes Jahr eine Jugendtagung zum Klima organisierten, baten uns die Verantwortlichen der Landwirtschaftlichen Sektion um Zusammenarbeit. Erst trafen wir uns monatlich, dann wöchentlich. Wir werden an der Tagung viel von unserem Forschungsprojekt zum Klimawandel einbringen und die Perspektiven junger Menschen auf die Klimafrage betonen. Die Hälfte der ‹Future Labs› wird von uns moderiert und wir haben uns vor allem bei der digitalen Umsetzung der Tagung eingebracht.
Wie war die Zusammenarbeit? Es bedeutet erst mehr Aufwand, zusammenzuarbeiten. Ich verstehe jetzt, warum das generell so wenig geschieht. Zugleich spürt man, dass etwas Neues entsteht, wenn man zusammenspannt. Man lernt viel über seine eigene Perspektive und die der anderen. Inspirierend für uns ist, dass es in der Landwirtschaft um Erde und Kosmos geht – ein weiter Bogen!
Ihr nennt drei Ebenen, um dem Klimawandel zu begegnen Ja, und sie sind alle wichtig: Es ist eine ökologische, eine soziale und eine spirituelle Herausforderung. Wir werden den Klimawandel nur begrenzen und stoppen können, wenn wir diese drei Ebenen miteinander verbinden.
Was müssen wir dieses Jahr für den Klimawandel schaffen? Es gibt viele Ziele, aber zwei Ebenen stehen für mich im Zentrum: Es muss uns gelingen, in möglichst vielen Menschen das Weltbild, das ‹Erdbild›, zu wecken, dass die Erde ein lebendiges Wesen ist! Wir betrachten sie allzu häufig als Maschine, die man reparieren muss, und nicht als Organismus. Dann gibt es eine praktische Ebene: Der Großteil der heutigen Bäuerinnen und Bauern ist über 50 Jahre alt. Da herrscht ein Nachwuchsproblem. Viele junge Menschen suchen Sinn in ihrer Arbeit, wollen mit dem ganzen Leib tätig sein, und das nahe der Natur. Da ist die Landwirtschaft ein großartiges Feld, natürlich kein romantisches Paradies, aber es herrscht großes Potenzial. Wir wollen junge Menschen inspirieren, sich der Landwirtschaft zuzuwenden.
Titelbild: Dane Deaner von Unsplash.