Offener Leserbrief: Anthroposophie ist in ihrem Wesen und ihrer Praxis antirassistisch

‹Reichsbürger› und andere rechte Gruppierungen haben die Berliner Großdemonstration gegen die Corona-Maßnahmen am 29. August 2020 für ihre Zwecke zu nutzen versucht – und dafür viel Raum in den Medien bekommen, die der Corona-Protestbewegung insgesamt eine Verbindung nach Rechtsaußen unterstellen. An Bekenntnissen zur Spiritualität, die in der Protestbewegung immer wieder geäußert werden, stoßen sich einige Kommentatoren besonders und behaupten dabei eine genuine Verbindung von ‹Esoterik› und rechten Ideologien – ausdrücklich auch für die Anthroposophie. Die schärfste Polemik formulierte Annika Brockschmidt unter der Überschrift ‹Sind das jetzt alles Nazis?› am 1. September 2020 in Zeit online. Peter Selg widerspricht in einem Offenen Brief an Redaktionsleitung und Herausgeber der ‹Zeit›.


Die Autorin behauptet, ein rassistischer Gedankenkern durchziehe das anthroposophische Werk Rudolf Steiners. Bis zum Verbot der Anthroposophischen Gesellschaft im November 1935 seien die Anthroposophen mit den Nationalsozialisten in eine „gemeinsame Sache“ vereint gewesen und hätten die Weimarer Republik, die Demokratie, den Pluralismus und den Parlamentarismus abgelehnt. Diese Behauptungen sind unzutreffend, ja vollkommen abwegig. Sie zeugen von einer eklatanten Unkenntnis der Anthroposophie sowie der historisch-wissenschaftlichen Literatur zu diesen Themenkomplexen.[1]
Annika Brockschmidt unterstellt Anthroposophen eine geringe Aufarbeitungsbereitschaft dieser Zusammenhänge, ja ein „radikal ahistorisches“ Denken, offensichtlich ohne die diesbezüglichen historischen Studien, die in nicht geringer Zahl vorliegen, je zur Kenntnis genommen zu haben. Diese Arbeiten weisen im Detail nach, wie intensiv sich Steiner nach 1918 über sieben Jahre, bis zu seinem Tod 1925, für den Aufbau einer freiheitlichen und pluralistischen parlamentarischen Demokratie und gegen jedes nationalistische, rassistische, antisemitische und ‹eugenische› Denken ausgesprochen hat – und wie sehr er deswegen im Visier rechter Kräfte und Gruppierungen war, massiv bedroht und angegriffen wurde[2] («Das ist ja etwas Furchtbares, wie heute die Menschen hineinstreben in Rasse und Völker und wie sie allen Kosmopolitismus im Grunde begraben wollen», sagte Steiner noch in einem seiner letzten Vorträge, am 18.9.1924).[3]

Richtig ist, dass Rudolf Steiner den Erfolg einer parlamentarischen Demokratie 1918 bis 1925 von einer grundlegenden Gesellschaftsreform abhängig sah, von einer Entflechtung der Einflussgrößen von Politik, Ökonomie und geistig-kulturellem Leben, und dafür konzeptionelle Vorschläge machte (‹soziale Dreigliederung›), die bis heute keinesfalls nur Anthroposophen innovativ und interessant erscheinen.[4] Er teilte insofern nicht die parlamentarische und juristische Euphorie des Jahres 1919, die an eine erfolgreiche Demokratisierung im Schnellverfahren glaubte, sondern plädierte für eine Aufarbeitung grundlegender sozialer und gesellschaftlicher Probleme; der rasche Zusammenbruch der eilig nach den Ideen Woodrow Wilsons errichteten Nachkriegsdemokratien, den die moderne historische Forschung im Einzelnen beschreibt, und der verhängnisvolle Rechtsruck in vielen Staaten, die Rückkehr zu autoritären und am Ende totalitären Systemen[5], geben Steiners Problemanalysen aus heutiger Sicht recht. Ihn wegen seiner frühen, kritischen und weitsichtigen Einschätzung ins Lager der rechten, nationalistischen und völkischen Gegner der Weimarer Republik einzuordnen, die ihn nachweislich bekämpften[6], ist grotesk.

Wenn man der von Brockschmidt reklamierten fehlenden Bereitschaft zur geschichtlichen Aufarbeitung und dem ‹radikal ahistorischen Denken› nicht selbst zum Opfer fällt, stellt man fest, dass Rudolf Steiner nicht nur einen überaus klaren Blick für die prekäre gesellschaftlich-politische Situation nach dem Ersten Weltkrieg hatte, sondern mit den von ihm impulsierten Freien Waldorfschulen, einer geisteswissenschaftlich erweiterten Medizin und einer Initiative zur sozialen Dreigliederung exemplarische Zukunftsmodelle entwickelte und auf den Weg brachte. Historische und ideengeschichtliche Analysen zeigen in allen Einzelheiten, inwiefern diese zivilgesellschaftlichen Modelle eine reale Antwort auf die Zeitsituation und die kommenden totalitären Gefährdungen waren; sie spielten diesen in keiner Weise in die Hände, wie Brockschmidt evoziert (‹gemeinsame Sache›), sondern wurden in klarer Konfrontation mit konkreten Gefährdungen in der Pädagogik, der Medizin und der Gesellschaft ausgearbeitet und mit hohem Einsatz und Mut begonnen.[7] «Die Politik, die politische Tätigkeit von jetzt wird sich dadurch äußern, dass sie den Menschen schablonenhaft behandeln wird, dass sie viel weitergehend als jemals versuchen wird, den Menschen in Schablonen einzuspannen. Man wird den Menschen behandeln wie einen Gegenstand, der an Drähten gezogen werden muss, und wird sich einbilden, dass das einen denkbar größten Fortschritt bedeutet», sagte Steiner vor Eröffnung der Waldorfschule zum Lehrerkollegium.[8] Und: «Diese Schule wird, sobald sie einmal so dasteht, jeden Ruck nach links aushalten, nicht aber einen entschiedenen Ruck nach rechts.»[9]

Angesichts des geringen Kenntnisstandes der Autorin scheint es wenig sinnvoll, in die Diskussion weiterer geschichtlicher Aspekte ihres Artikels einzutreten. So ist in der Sekundärliteratur längst umfangreich nachgewiesen worden, dass die anthroposophische Geisteswissenschaft nicht auf Helena Petrovna Blavatsky basiert, auch nicht auf theosophischen «Wurzelrassenlehren», von denen sich Steiner mit zunehmender Schärfe distanzierte. Die Ergebnisse einer niederländischen Fachkommission unter Leitung des Menschenrechtsexperten Ted A. van Baarda, die Ende der 1990er-Jahre das Werk Steiners untersuchte und den Rassismusvorwurf gegen Steiner und die Anthroposophie am Ende eindeutig verwarf, kennt Brockschmidt offensichtlich nicht.[10] Dem Kommissionsbericht zufolge finden sich im Werk Rudolf Steiners mit 89 000 Druckseiten sechzehn Zitate, die, für sich genommen und aus heutiger Sicht, als diskriminierend bezeichnet werden müssen. Ein ‹Rassismus› oder auch nur eine systematische Rassenlehre sei bei Steiner, so der Kommissionsbericht, nicht aufzufinden, «noch kommen Aussagen vor, die in der Absicht getroffen wurden, Menschen oder Personengruppen wegen ihrer Rassenzugehörigkeit zu beleidigen und die deshalb als rassistisch angesehen werden können»[11]. In der Zusammenfassung des Schlussberichtes heißt es weiter: «Anthroposophie und Sozialdarwinismus widersprechen sich. Unterstellungen, Rassismus wäre der Anthroposophie inhärent oder Steiner wäre in konzeptioneller Hinsicht ein Wegbereiter des Holocaust, haben sich als kategorisch unrichtig erwiesen. Die Kommission kommt zu der festen Überzeugung, dass Rudolf Steiner im Vergleich zu anderen Vorkriegsautoren und Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts (etwa Hegel oder Albert Schweitzer) das Opfer selektiver Entrüstung geworden ist.»[12]

Auch die Behauptung der Autorin, die Anthroposophen seien «zutiefst wissenschaftsfeindlich» und würden jegliche empirische Überprüfung ihrer Arbeitsergebnisse ablehnen – und dies, weil sie den «göttlichen Eingebungen» Steiners folgten – geht, zurückhaltend und vornehm formuliert, an der Wirklichkeit vorbei. Selbst ein nur oberflächlicher Blick auf das, was in dieser Hinsicht in den letzten Jahren und Jahrzehnten im universitären Rahmen von Menschen geleistet wurde, die der anthroposophischen Geisteswissenschaft und ihrem methodischen Ansatz eine wichtige Qualität zubilligen[13], hätte Brockschmidt eines anderen und Besseren belehren müssen. Ihr Artikel beruht jedoch auf den gesammelten Anthroposophie-Vorurteilen und aggressiven Diffamierungen durch die sogenannte ‹Skeptiker›-Bewegung[14] sowie auf methodisch fragwürdigen Arbeiten von selbsternannten ‹Esoterik- Sektenforschern› wie Helmut Zander und Peter Staudenmeier.[15] Die Aussagen des Artikels sind nicht nur historisch unhaltbar und wahrheitswidrig, sondern verleumdend und in bewusster Weise diskriminierend – auch gegenüber all denjenigen, die Brockschmidt, in der Gegenwart des Jahres 2020 angekommen, als «anthroposophische Hausfrauen» disqualifiziert und denen sie, in klischeehafter Form, ein ‹Zurück zur Natur› in «gefühligem» Wohlsein und in völliger politischer Ignoranz attestiert.

Es fällt schwer zu glauben, dass hier jemand für die Überwindung jenes ‹Schwarz-Weiß-Denkens› eintreten wollte, das der Artikel den ‹Anthroposophen› und ‹esoterischen Hippies› unterstellt und in greller Weise selbst praktiziert. Der Beitrag wurde von einer Autorin geschrieben, die offensichtlich weder die Anthroposophie Rudolf Steiners noch die weltweit tätigen anthroposophischen Initiativen wirklich kennt, die sich – in Pädagogik und Heilpädagogik, in Medizin und Gesellschaft, Flüchtlingshilfe und Traumatherapie – für humanistische Anliegen einsetzen, und das Ich, die Würde und das Lebensrecht eines jeden Menschen gegenüber allen nationalistischen, ethnischen, konfessionellen oder gar rassistischen Vorurteilen verteidigen. Dass die UNESCO 1994 dem Seminar für Waldorfpädagogik in Südafrika nach dem Ende des Apartheidregimes bescheinigte, «besonders zur Heilung und zum Wiederaufbau nach dem rassistischen Erbe beizutragen», wird Brockschmidt ebenso wenig bekannt sein wie vieles andere auf diesem Feld. Im Bericht der UNESCO stand: «Das Apartheidsystem Südafrikas war sehr erfolgreich im realen Auseinanderhalten der verschiedenen Gemeinschaften. Das Novalis-Institut [für Waldorfpädagogik] war sehr erfolgreich im realen Zusammenbringen dieser Gemeinschaften und im Aufbau einer neuen Realität und eines neuen Bewusstseins. […] Es war bahnbrechend für eine neue und integrierte Gemeinschaft und legte für sie ein Fundament.»[16] Anthroposophen hätten, so Frau Brockschmidt, von Steiner herkommend, keine ‹Berührungsängste› mit der ‹radikalen Rechten›, ja, sie würden sogar zum ‹Brückenschluss› mit ihnen bereit sein. Diese ungeheuerliche Behauptung lässt sich weder durch das Werk und Leben Steiners begründen, der von Hitler bereits im März 1921 im ‹Völkischen Beobachter› überaus aggressiv angegangen wurde (in Hitlers Artikel ‹Staatsmänner oder Nationalverbrecher?›[17]), noch mit dem – historisch gut aufgearbeiteten – Verhalten der Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Anthroposophen waren vor und nach dem 30.1.1933 keinesfalls alle heroische Widerstandskämpfer, aber sie waren Teil einer oppositionellen, verbotenen und hart bedrängten Gruppe, deren Beteiligung an NS-Organisationen und -Institutionen prozentual weit unter dem deutschen Durchschnitt lag. Noch im Bericht von Himmlers Reichssicherheitshauptamt (RSHA) von 1941 (‹Die Anthroposophie und ihre Zweckverbände›) steht, dass eine jede Verbindung von anthroposophischen Gedankengängen und «germanisch-völkischer Weltanschauung» vollkommen unmöglich sei, dass die Anthroposophie «letzten Endes zur Zersetzung der nationalsozialistischen Weltanschauung» führe, dass sich die Anthroposophen zum Selbstschutz «ganz bewusst den Schein des Harmlosen» zugelegt hätten und im Dritten Reich fehl am Platze seien: «[Es] kann nicht angezweifelt werden, dass der Anhänger der Anthroposophie zwangsläufig zum Gegner des Nationalsozialismus werden muss, zum mindesten aber dem Nationalsozialismus fremd bleiben wird.»[18] Man könnte hier mancherlei ausführen über Menschen, die – von Rudolf Steiners humanistischem Menschenbild und seiner Freiheitsauffassung inspiriert – in dieser Weise bis 1945 unter Einsatz ihrer ganzen Existenz tätig waren, beginnend mit Traute Lafrenz-Page, der letzten Überlebenden der Kerngruppe der ‹Weißen Rose›, die Steiners ‹Philosophie der Freiheit› und die Haltung ihrer berühmten Lehrerin, der Anthroposophin Erna Stahl von der Hamburger Lichtwarkschule, mit sich trug, der Schule von Helmut und Loki Schmidt.[19] Man könnte auch mancherlei darüber berichten, wie sich Menschen mit anthroposophischem Hintergrund und anthroposophischen Idealen für den Aufbau der demokratischen Bundesrepublik nach 1945 und für eine freiheitliche Zivilgesellschaft engagierten, von Michael Ende bis Otto Schily – oder darüber, dass auch der Katholik, Sozialkritiker und Nobelpreisträger Heinrich Böll hohe Achtung vor dem humanistischen, medizinischen, pädagogischen und sozialen Werk Rudolf Steiners hatte.[20] Was berechtigt Annika Brockschmidt zu der absurden Behauptung, Anthroposophen seien als Teil der «modernen Esoteriker» in toto zum «Brückenschluss» mit dem Rechtsradikalismus bereit? Politisch verirrte Seelen gibt und gab es in allen gesellschaftlichen und weltanschaulichen Gruppierungen, auch unter Anthroposophen – aber nichts weist darauf hin, dass Menschen, die sich mit der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners beschäftigen, in besonderer Weise zum rechten Rand des politischen Spektrums tendieren würden. Wie kann man so etwas kollektiv postulieren und den Sachverhalt, dass rechtsradikale Kräfte versucht haben, die Berliner Großdemonstration zu instrumentalisieren, nun medial weiter ausbauen und den «Esoterikern» und «Anthroposophen» in die Schuhe schieben? Das Goetheanum hat vor Kurzem eine vielperspektivische Analyse in deutscher und englischer Sprache zu gesundheitlichen, gesellschaftlich-kulturellen und ökologischen Aspekten der Corona-Krise publiziert, die von einem ganz anderen Problembewusstsein für die Gegenwart zeugt, als die Autorin die ‹Zeit›-Leser glauben machen will.[21] Indem Brockschmidt beansprucht, aus dem Stegreif die gesamte «moderne Esoterik», die gesamte Anthroposophie und die Anthroposophen als Gruppe beurteilen zu können, sie in ein schiefes Licht stellt und ihnen eine Nähe zu rechtsradikalen, rassistischen und antisemitischen Kräften unterschiebt[22], bewegt sie sich selbst auf dem Feld der Diskriminierung und des Extremismus.

Die ‹Zeit› hat dies am 1. September 2020 online verbreitet. Aus welchem Grund, so muss man fragen, lässt sich die ‹Zeit› auf ein derart niedriges Niveau herab und publiziert den so dürftigen und problematischen Artikel einer freien Mitarbeiterin, ohne der journalistischen Sorgfaltspflicht, die darin geäußerten Fakten gründlich zu überprüfen, auch nur ansatzweise Genüge zu tun?


[1] Vgl. u. a. Christoph Lindenberg, ‹Rudolf Steiner›. Reinbek bei Hamburg 1992; ‹Rudolf Steiner. Eine Biographie. Zwei Bände›. Stuttgart 1997; Uwe Werner, ‹Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)›. München 1999; Lorenzo Ravagli, ‹Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalistische Kampf gegen die Anthroposophie›. Stuttgart 2004; Peter Selg, ‹Rudolf Steiner. 1861–1925. Lebens- und Werkgeschichte›. Band 5: 1919–1922, S. 1269–1577; ders., ‹Rudolf Steiner, die Anthroposophie und der Rassismus-Vorwurf›. Arlesheim 2020.
[2] Peter Selg, ‹Rudolf Steiner, die Anthroposophie und der Rassismus-Vorwurf›. Arlesheim 2020, S. 74 ff.
[3] Rudolf Steiner, ‹Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V. Apokalypse und Priesterwirken›. GA 346. Dornach 22001, S. 206.
[4] Vgl. Albert Schmelzer, ‹Die Dreigliederungs-Bewegung 1919. Rudolf Steiners Einsatz für den Selbstverwaltungsimpuls›. Stuttgart 1991 (Dissertation Ruhr-Universität Bochum).
[5] Vgl. u. a. Mark Mazower, ‹Der dunkle Kontinent. Europa im 20. Jahrhundert›. Berlin 2000.
[6] Vgl. u. a. Peter Selg, ‹Rudolf Steiner, die Anthroposophie und der Rassismus-Vorwurf›. Arlesheim 2020, S. 74 ff.
[7] Zum zeitgeschichtlichen Kontext der 1919 begonnenen Waldorfpädagogik vgl. u. a. Volker Frielingsdorf, ‹Geschichte der Waldorfpädagogik. Von ihrem Ursprung bis zur Gegenwart›. Weinheim 2019; zum gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Kontext der Anthroposophischen Medizin vgl. Peter Selg, Vorgeschichte, Intention, Verlauf und Folgen. In: Peter Selg und Peter Barna (Hg.), ‹Vorgeschichte, Intention und Komposition. Materialien zum ersten Ärztekurs Rudolf Steiners 1920›. Dornach 2020, S. 303–370.
[8] Rudolf Steiner, ‹Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik›. GA 293. Dornach 91992, S. 332. Zum Weg der Freien Waldorfschulen im Nationalsozialismus (bis zu ihrem Verbot) vgl. u. a. Volker Frielingsdorf, ‹Geschichte der Waldorfpädagogik. Von ihrem Ursprung bis zur Gegenwart›. Weinheim 2019, S. 153–202, und Peter Selg, ‹Erzwungene Schließung›. Arlesheim 2020.
[9] Zit. n. Herbert Hahn, ‹Der Weg, der mich führte. Lebenserinnerungen›. Stuttgart 1969, S. 665.
[10] Vgl. Ted A. van Baarda (Hg.): ‹Anthroposophie und die Rassismus-Vorwürfe. Der Bericht der Niederländischen Untersuchungskommission ‹Anthroposophie und die Frage der Rassen››. Frankfurt a. M., 5. Aufl. 2009.
[11] Ebd., S. 347.
[12] Ebd., S. 352.
[13] Vgl. u. a. die Übersicht in Peter Heusser, ‹Anthroposophie und Wissenschaft›. Dornach 2016, sowie Peter Heusser und Johannes Weinzirl (Hg.), ‹Rudolf Steiner. Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute›. Stuttgart 2014.
[14] Vgl. hierzu die exemplarische ‹Skeptiker›-Broschüre von André Sebastiani, ‹Anthroposophie. Eine kurze Kritik›. Aschaffenburg 2019; zur ‹Skeptiker›-Bewegung, ihren Positionen und Hintergründen s. Georg Soldner, Das Skeptiker-Syndrom. Interview mit Ronald Richter. In: ‹info3›, Dezember 2019.
[15] Vgl. hierzu u. a. Lorenzo Ravagli, ‹Zanders Erzählungen. Eine kritische Analyse des Werkes ‹Anthroposophie in Deutschland››. Berlin 2007 und Rahel Uhlenhoff (Hg.), ‹Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart›. Berlin 2011; zur exemplarischen Korrektur von Behauptungen Staudenmaiers zur angeblichen Zusammenarbeit vieler Anthroposophen mit Nationalsozialisten und zum Umgang Staudenmeiers mit historischen Quellen, vgl. Peter Selg, ‹Rudolf Steiner, die Anthroposophie und der Rassismus-Vorwurf›. Arlesheim 2020, S. 157 ff.
[16]‹Tolerance: the threshold of peace. A teaching/learning guide for education for peace, human right and democracy›. UNESCO 1994, zit. n. Stefan Leber (Hg.), ‹Anthroposophie und Waldorfpädagogik in den Kulturen der Welt›. Stuttgart 1997, S. 229 f.
[17] Zu diesem Artikel und seinem Kontext vgl. Lorenzo Ravagli, ‹Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalistische Kampf gegen die Anthroposophie›. Stuttgart 2004, S. 122 ff., und Peter Selg, ‹Rudolf Steiner, die Anthroposophie und der Rassismus-Vorwurf›. Arlesheim 2020, S. 74 ff.
[18]‹Die Anthroposophie und ihre Zweckverbände. Bericht unter Verwendung von Ergebnissen der Aktion gegen Geheimlehren und sogenannte Geheimwissenschaften vom 5. Juni 1941›. Reichssicherheitshauptamt (RSHA) Berlin 1941. Faksimile-Publikation in Arfst Wagner (Hg.), ‹Dokumente und Briefe zur Geschichte der Anthroposophischen Bewegung und Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus›. 5. Band, Rendsburg 1993, S. 56.
[19] Vgl. Peter Norman Waage, ‹Es lebe die Freiheit! Traute Lafrenz und die Weiße Rose›. Stuttgart 2012.
[20] Vgl. hierzu Peter Selg, ‹‹Daheim in der Güte›. Erinnerung an Heinrich Böll›. Arlesheim 2018.
[21] Vgl. Ueli Hurter und Justus Wittich (Hg.), ‹Perspektiven und Initiativen zur Coronazeit›. Dornach 2020.
[22] Zu der über drei Jahrzehnte – trotz fundierter Gegendarstellungen – anhaltenden ‹Traditionslinie›, in der sich Brockschmidt mit ihren diesbezüglichen Unterstellungen bewegt, vgl. u. a. Lorenzo Ravagli, ‹Polemischer Diskurs. Die Anthroposophie und ihre Kritiker›. In: Peter Heusser und Johannes Weinzirl (Hg.), ‹Rudolf Steiner. Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute›. Stuttgart 2014, S. 332–352, und Peter Selg, ‹Rudolf Steiner, die Anthroposophie und der Rassismus-Vorwurf›. Arlesheim 2020, S. 7 ff.

Print Friendly, PDF & Email

Letzte Kommentare