Im Wahrnehmen sind wir ganz Menschen der Gegenwart. Es gelingt uns nicht leicht, uns ganz und intensiv dem auszusetzen, was sich im Hier und Jetzt wirklich ereignet.
Aber erst dann «kann die Landschaft auch beginnen, davon zu sprechen, wie sie den Fluss von Geschichte als ihr Leben trägt» (Georg Maier). Dieser Fluss der Geschichte zeigt, wie der Mensch aus einem harmonisch mit der Welt verbundenen Zustand in die heutige problematische Weltdistanz, in den Gegensatz von Ich und Welt gelangt ist. Das Erwachen an der Landschaft ist ein Erwachen in dieser im Grunde heutigen feindseligen Gegenüberstellung und bildet den Ausgangspunkt für eine Wende in der Beziehung des Menschen zu seinem Lebensraum.
Aus der Ausstellung «Erwachen an der Landschaft – Lebensbeziehungen des Menschen zur Erde» 1998, Herausgeber Jochen Bockemühl
Bild: Aussicht nach Basel-Stadt von der Dornacher Hügel aus. Foto: Sofia Lismont