Ist Waldorfschule digital bereit?

Anfang Juli konnte man in verschiedenen Medien lesen, dass die Hälfte der Abiturienten der Waldorfschule Elmshorn (Hamburg) bei der Staatsprüfung durchgefallen sei. Für manche eine Gelegenheit, wieder die Frage zu stellen, ob Waldorfschulen «fit für die digitale Schule der Zukunft» sind.


Berkeley Rose Waldorf School, Kalifornien. Quelle: Berkeley Rose

Mit dieser Frage eröffnet Judith Luig ein ausführliches Gespräch mit Jost Schieren (Alanus-Hochschule) in der ‹Zeit› vom 6. Juli 2020. «Nach dem, was ich in meinem Umfeld beobachten konnte, haben viele Waldorfschulen sehr schnell und niedrigschwellig reagiert und das Homeschooling lief überraschend gut und professionell», antwortet Schieren darauf. Manche seien besonders kreativ gewesen, so in Oakland (Kalifornien): «Die Lehrerinnen und Lehrer haben ein Drive-in eingerichtet, Eltern bekamen Bastelkits mit Knete und Buntstiften und Anleitungen ausgehändigt.» Ein weiteres Thema des Interviews ist die Beziehung der Waldorfpädagogik zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie. Diese sollte heute, so Schieren, durchaus auf einem wissenschaftlich-kritischen Niveau behandelt werden können. Er betonte auch, dass die Waldorfpädagogik «kulturadaptiv» sei und sich in verschiedenen Kontexten international bewähre. Daraufhin fragte Judith Luig provokativ und gleichzeitig inspirierend: «Sollte Deutschland also nun vom Ausland lernen, wie Waldorf geht?»


Quelle: Waldorf ist keinesfalls eine Weltanschauung, ‹Zeit Online›, 6.7.2020

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