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Annemarie Ehrlich

Wir begegnen uns an der Landwirtschaftlichen Tagung, an der sie einen Eurythmiekurs gibt. Leicht gebeugt, aber mit festem zügigem Schritt holt sie mich im Treiben des Foyers ein.


Annemarie Ehrlich schildert mir eine Beobachtung von ihrem letzten Studentenkurs, bei dem es einigen Teilnehmern kaum gelang, eine geschlossene Gebärde durchzuführen. Sie glaube, dass der Umgang mit digitaler Technik das Bewegungsempfinden beschädige. Drei Dinge erwähnt sie daraufhin, wie man zu Fluss in der Bewegung kommen könne: die Musik so hören, als höre man sie zum ersten Mal, um so die Musik ursprünglich und geistesgegenwärtig aufnehmen zu können. Dann komme es darauf an, Musik von außen auf sich zukommen zu lassen. Und schließlich darauf, sich nach der Musik bewegen zu lernen. Annemarie Ehrlich ist 1926 geboren, hat also das gesamte 20. Jahrhundert durchmessen. Sie studierte 1945 Eurythmie in Den Haag. Nach dem Abschluss arbeitete sie als Eurythmielehrerin in mehreren Waldorfschulen in den Niederlanden. 1966 gründete sie mit Kollegen die Akademie für Eurythmie in Den Haag und arbeitete dort bis 1986 20 Jahre als Dozentin. Danach kam das Institut für Eurythmie im Arbeitsleben dran, womit sie die Betriebseurythmie populär machte. Wer auf ihrer Homepage nach weiteren Kursen schaut, sieht, dass sie trotz ihrer über 90 Jahre durch die Welt reist, um den Menschen Eurythmie nahezubringen.

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