Beim ersten Treffen der Mitarbeitenden am Goetheanum nach der Sommerpause berichtete Justus Wittich, mit Ueli Hurter jetzt Sprecher der Goetheanumleitung, aus deren Klausur Anfang September.
Er erinnerte daran, dass sich die Verantwortlichen am Goetheanum nach der Generalversammlung 2016 eine dreijährige Entwicklungszeit vorgenommen hätten. Die Vorhaben umfassen zehn einzelne Projekte: von der engeren Zusammenarbeit mit Institutionen und Unternehmen, die aus der Anthroposophie hervorgegangen sind, bis zum Goetheanum-Campus. Nach diesem ‹inneren Klimmzug› und einem aufmerksameren Blick, welche Erwartungen an das Goetheanum gestellt werden, wolle man diese Projekte nun nach drei Jahren in die normale Arbeit überführen. Es habe sich, so Wittich, in dieser Zeitspanne von Dezember 2016 bis heute einiges am Goetheanum verändert. Jetzt gehe es darum, genauer zu prüfen, wo man mit welchem Projekt stehe. Dann lenkte er den Blick in die Zukunft. Nächstes Jahr, 2020, feiere man 100 Jahre Anthroposophische Medizin, dann folge 2022 der große Ost-West-Kongress in Wien und das hundertste Jubiläum der Christengemeinschaft. Dann folge das Jubiläum der Weihnachtstagung 2023/24, und 2025 werde der hundertste Todestag von Rudolf Steiner als letzter Markstein besondere Beachtung in der allgemeinen Öffentlichkeit finden.
Dieser Bogen biete die Möglichkeit, das Goetheanum und die Anthroposophische Gesellschaft in Richtung der Erfordernisse des 21. Jahrhunderts zu verwandeln. Die Lebensfelder der Anthroposophie haben sich stark entwickelt – welche ‹Haltung› verlangt das von der Anthroposophischen Gesellschaft? Dieser Frage widmete sich die dreitägige Klausur. Und weil es dazu innere und äußere Beweglichkeit brauche, habe man an drei verschiedenen Orten getagt, so auch beim Rudolf-Steiner-Verlag in Basel, in Blickweite zum Novartis-Campus, der, wie Justus Wittich betonte, dichtesten europäischen Ansammlung von Wissenschaft und Kapital.
Der Rückblick auf die neu geschaffene Betriebsleitung am Goetheanum (Rebekka Frischknecht, Justus Wittich, Stefan Hasler) zeigte, dass man diese Arbeitsform fortsetzen wolle. Beim Blick voraus stand die neue ‹Faust›-Inszenierung, die unter der Regie von Andrea Pfaehler (Schauspiel, Sprache) und Eduardo Torres (Eurythmie) bald mit den ersten Proben beginnt, im Mittelpunkt. Nächsten Sommer veranstalten dann die Sektionen Medizin, Landwirtschaft, Soziales und Schöne Wissenschaften einzelne ‹Faust›-Festpiele.
Bild: Goetheanum Leitung. Author: Heike Sommer