Zum 200. Geburtstag des ‹West-östlichen Divans› würdigt die Bundeskunsthalle Bonn seinen Schöpfer mit einer umfassenden Werk- und Wirkungsschau: ‹Goethe. Verwandlung der Welt› (bis 15. September).
In Zusammenarbeit mit namhaften Goethe-Sammlungen ist es Kuratoren der Klassikstiftung Weimar und der Bundeskunsthalle gelungen, Goethes vielfältiges Schaffen zu dokumentieren und sichtbar zu machen, wie dieses Schaffen bis in unsere Gegenwart wirkt. Unter den Exponaten zur Farbenlehre finden sich neben Goethes Prismen und seiner großen Wandtafel zur Farbenlehre künstlerische Bezugnahmen von Turner, Friedrich, Klee, Albers und anderen. Ein Highlight, von dem sich der Schirmherr der Ausstellung, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, bei der Eröffnung gefangen nehmen ließ, ist das überdimensionale Wasserprisma, das zur Erkundung der von Goethe beschriebenen optischen Phänomene einlädt. Ein zweites Exemplar befindet sich in ‹Goethes Gärten› auf dem Dachgarten der Kunsthalle.
«Mit unseren Tetraederprismen zu dieser Ausstellung beitragen zu können», so der Physiker Matthias Rang von der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum, «ist natürlich eine Ehre.» Genau genommen war es nur eine Frage der Zeit, bis eine derartige Einladung kommen musste. Denn die rund 40 von Matthias Rang und seiner Kollegin Nora Löbe in den letzten zehn Jahren entwickelten Installationen zur Farbenlehre stellen ein in technischer und ästhetischer Hinsicht einzigartiges Ensemble interaktiver Exponate dar, das bereits vielfach gezeigt wurde, zuletzt 2018 in der Ausstellung ‹Experience Colour› in Stourbridge (UK).
Mehr: www.bundeskunsthalle.de
www.rmlt.org.uk/shop/experience-colour-exhibition-catalogue
Titelbild: ‹Die Temperamentenrose›, Studie zur Farbenlehre. Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller.