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Ronald Templeton: Awareness

Jeans, Turnschuhe, weißes Haar und ein federnder Schritt. So steht Ronald Templeton am Projektor und führt die Runde der Mitarbeitenden am Goetheanum durch die einzelnen Motive des großen Roten Fensters.


Jetzt sind die Dämonen an der Reihe, die in der linken unteren Ecke des Roten Fensters kauern. Ein Mensch blickt in einen, in seinen Abgrund und schaut auf sie. Ronald Templeton nimmt Rudolf Steiners Originalskizzen zu Hilfe, um von uns im Kreis zu hören, für was die drei Scheusale stehen. Kann der Schnabel picken? Was bedeutet es, solch einen Kropf zu haben? Mit solchen Fragen und mit enormem Beharrungsvermögen mobilisiert er die Runde, die morgens um 8 Uhr noch etwas verhalten ist. Wenn keine Antwort kommt, spielt er pantomimisch die eine Figur, wie sie sich eitel emporstreckt, oder die andere, die sich allem voll Verachtung gegenüberstellt. Ronald war ein halbes Leben Lehrer und dann Konfliktberater und Geschäftsführer einer eigenen Firma. Das verleiht ihm jetzt Dynamik und Ruhe zugleich. Vor Jahren sprach er über das englische Wort ‹awareness› und dass man es kaum übersetzen könne. Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Dynamik und Aufmerksamkeit.

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