Der Heileurythmie-Berufsverband Schweiz wurde 1969 gegründet. Es war nach Holland die weltweit zweite Gründung, mit der die Anliegen der Heileurythmie öffentlich vertreten werden sollten. Von den rund 2000 Heileurythmisten in aller Welt wirken etwa 250 in der Schweiz. Gespräch zum Jubiläum mit dem Vorsitzenden Theodor Hundhammer.
Zu welchem Zweck wurde der Verband gegründet?
Erstes Ziel war die Anerkennung der Heileurythmie als Beruf in der Schweiz. Für die Anerkennung von Versicherungen war die Gründung eines Verbandes nötig. Außerdem arbeiten wir seit der Gründung für die staatliche Anerkennung des Berufs und dessen Wahrnehmung in der Gesellschaft. Der Verband soll auch die Zusammenarbeit der Therapeuten untereinander stärken und eine Art Schale für den geistigen Kern der Heileurythmie bilden.
Welche Themen werden gegenwärtig bewegt?
Wir können wirklich feiern, denn 2016 haben wir die eidgenössische Anerkennung als Beruf erhalten. Das heißt, Berufsbildungszentren kennen uns, Studenten können staatliche Stipendien erhalten usw. Versicherer bezahlen schon länger für die Behandlungen. Zwei Themen müssen derzeit noch vorangebracht werden: einmal die Entstehung einer eidgenössisch anerkannten Ausbildung – darum bemüht sich die Medizinische Sektion. Und andererseits wollen wir eine Sprache finden, mit der wir die Öffentlichkeit erreichen können, nachdem so vieles in der äußeren Anerkennung schon gelungen ist. Heileurythmie bietet genau, was die Menschen heute suchen: Heilung aus inneren Kräften. Wir müssen eine individuelle Ansprache finden, die dies auch erkennen lässt.
Gibt es eine zukunftsweisende Frage?
Man kann sagen, es gärt in der Heileurythmie. An vielen Stellen wird gearbeitet. Aber vor allem wird der Bedarf von Forschung deutlich. Doch wie erforscht man Heileurythmie richtig? Da ist noch vieles offen.
Mehr: heileurythmie.ch
Foto: Theodor Hundhammer