15 Jahre Waldorf in der Türkei

Die Waldorfpädagogik in der Türkei feiert dieses Jahr ihr 15. Jubiläum. Eine Hommage.


Was die Geografie, in der wir leben, von einem bloßen Stück Land unterscheidet, sind die Erfahrungen und Samen, die uns unsere Vorfahrinnen und Vorfahren hinterlassen haben. Anatolien ist ein ganz besonderer Teil der Welt, der viele solcher Samen in Form von Parabeln und Mythen bewahrt hat. Heute tragen wir in unserer Seele die Spuren jedes Lebewesens, das auf diesem Land gelebt hat, bevor es zu unserem Land wurde. Und es ist kein Zufall, dass eine Weisheit wie die Anthroposophie freudig mit dem Boden verschmilzt, wenn sie ihn berührt. Es gibt ein Foto aus dem Jahr 1914, auf dem mehr als hundert Menschen beim Bau des Ersten Goetheanum zu sehen sind. Auf dem Bild sind die stillen Heldinnen und Helden dieses einzigartigen Bauwerks zu sehen. Jedes Mal, wenn ich dieses Foto betrachte, kommt mir die Geschichte der türkischen Waldorfbewegung in den Sinn. Tarhan Onur, die vor Jahren in Wien einen anthroposophischen Arzt kennenlernte, bewunderte zunächst die anthroposophische Herangehensweise an Krankheit. Sie war diejenige, die den Samen der Anthroposophie in die Türkei gebracht hat. 2009 gründete sie zusammen mit weiteren Freundinnen und Freunden der Waldorfpädagogik ‹Eğitim Sanatı Dostları Derneği›, deutsch: Freunde der Erziehungskunst. Seitdem arbeitet die Initiative voller Elan an der Anerkennung, der Lehre und der Umsetzung der Waldorfpädagogik im ganzen Land. Bei all diesen Prozessen war die Unterstützung der internationalen anthroposophischen Gemeinschaft stets präsent. Die Namen aller Helferinnen und Helfer sind mit goldenen Fäden ins Gedächtnis unseres Landes und in unsere Herzen eingestickt. Auf dieser besonderen Reise blicken wir mit Stolz und Freude in die Zukunft – von unserem eigenen Goetheanum aus, dessen Bauarbeiten in vollem Gange sind.


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Foto Adem Özsöz

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